Samstag, 11. Februar 2012

das bild

leicht umschmeichelt der laue wind sein gesicht und lies kleine wellen auf dem see tanzen. im hintergrund hörte man das leichte kratzen und gurgeln des bootes am steg, sonst herrschte stille die ihn umschloß und er öffnete blinzelnd seine augen und genoß den anblick des ansteigenden morgens.
im hintergrund die berge die an den spitzen noch schnee trugen, gülden eingetaucht im sonnenaufgang hinter den bergen und einen schönen tag versprachen.
langsam began das erste zaghafte zwitschern der vögel die stille zu durchdringen und im hintergrund ruft ein einzelner uhu.
die wälder waren noch in einem tiefen schwarz eingehüllt und leichte nebelschwaden zogen über den see und tauchten das bild in eine geheimnisvolle märchenlandschaft.
es war ein vollkommender morgen, der tief in seinem inneren geborgenheit und ruhe brachte nach der ich sich so sehnte und er schloß wieder genüßlich die augen um dieses bild in seinen erinnerungen zu verankern, während der leichte wind weiter umschmeichelte.
frieden, ruhe, wohltuende einsamkeit, der perfekte morgen.

wem das einsame im bild stört, ich bin single und gerne bereit, es in zweisamkeit zu verändern...

angstwelten

sie kamen in wellen.... difus und von überall strömten sie auf ihn ein.. ängste.. aber noch auszuhalten... er schmierte weiter die frühstücksbrote seiner kinder .. achtsam wie er es gelernt hat. erdnußbutter wurde fein langsam auf die brote verteilt, eine scheibe wurst, salat und majonäse... so wie sie es lieben. im hintergrund lustiges geprabbel. ein schmerzliches lächeln überzog sein gesicht.

es war wie immer, immer morgens um ca 7 uhr kamen diese ängste und wuchsen dann ins unermäßliche, aber auch heute schaffte er es, dies vor den kindern zu verheimlichen... er gab beiden einen kuß auf den weg und sie zogen lachend von dannen in den kindergarten.

wieder hatte er die ersten wogen überstanden, aber er wußte, das schlimmste steht ihm noch bevor.

schnell räumte er die lebensmittel in den kühlschrank, räumte den tisch auf und verstaute das geschirr in die spülmaschine... die angstwellen noch ignorierend können.

dann schleppte er sich wie jeden morgen auf das sofa, zog die decke bis ans kinn und fing an zu imaginieren, wir er es gelernt hatte.. seine hoffnung und seine waffe, um auch heute wieder überleben zu können und nicht zu verbrennen.

die ängste wurden stärker, kamen in immer neuen wellen, lösten bauchschmerzen aus und lähmten seine gedanken.

entschlossen schloß er die augen, versuchte sich zu konzentrieren.. die beobachterübung.. er versuchte sich zu konzentrieren, sich daliegen zu sehen auf dem sofa... ein einstudiertes ritual... die augäpfel bewegten sich nach recht. daumen und mittelfinger berührten sich und er sprang.. sah sich da von oben selbst auf dem sofa liegen...und entrann so den ängsten, fürs erste.

er mußte schnell sein, achtsam, seinem ampelsystem vertrauen... immer bereit zu sein zu springen, wenn die angstwellen ihn erreichten. denn das würden sie. nie in den roten bereich gelangen.. dem horror... immer konzentriert... und wieder sprang er, bevor die ängste ihn zu übermannen drohten.... in die beobachter der beobachter rolle....konzentriert. voller kraft und den ängsten immer einen sprung vorraus...aber voller angst den nächsten sprung nicht zu schaffen.. kraftlos in den roten bereich zu gelangen... den ängtsen, die verbrennen.. alles und jeden...

nein... und sprung, noch gerade rechtzeitig.. nicht ablenken lassen... reinfühlen, achtsam.... gelb- orange... sprung....

reinfühlen, achtsam atmen....hat er zeit für eine pause... sprung in die sichere welt seiner welt und ausruhen.. der sichere ort, berge um ihn lassen nichts herein was er nicht will.. auch nicht die ängste? momentan hält die grenze und er gönnt sich die ruhe, die ihn umgibt.... in dieser imaginierten welt sind seine freunde... seine kinder und seine verstorbene frau.. seine kinder spielen im hintergrund mit ihrer mama... nie geht er hin und stört dieses miteinander, genießt nur diese nähe....diesen frieden...

im sicheren ort sind auch seine inneren helfer verankert, ghandalf die weisheit und sein ratgeber und die hobbits, seine kleinen mitkämpfer die ihm in der not den rücken frei halten... noch hat er zeit, die grenzen halten und er kann die ruhe in sich genießen... kraft tanken bis zur nächsten konfrontation...

doch dann muß er springen.. beobachterübung, nie darf die angst die grenzen überspülen zu seinem sicheren ort.. seinem ruhepool... den er so dringend brauch im kampf gegen die angst.. keine zeit zum baum zu gehen. kraft aufzufüllen... orange... fast rot... gerade noch rechtzeitig entzieht er sich dem feuer das ihn zu verbrennen droht...

und nie die konzentration verlieren.... mut und kraft darf nicht verloren gehen.... wiederstand.. keine aufgabe.... und sprung weiter in die bobachtungssituation... in die.. nicht mehr zu zählenden....

sekunden werden zu minuten und dann zu stunden in seinem einsamen kampf gegen das verbrennen..... und die angstwellen werden seltener verlieren an kraft... und er weiß.. auch diesen morgen hat er wieder überstanden... diesen gewaltigen trigger überstanden.... langsam geht er in den sicheren ort zurück.... erfreut sich an die menschen, die ihn dort umgeben, die hobbits die ihm zunicken, ghandalf der ihm seine hand auf die schulter legt.... und die ermattung.. die ihn übermannt nach seinem wieder erfolgreichen kampf....

schnell noch zum baum.... spürt die nähe des baumes und desssen kraft, verschmelzt mit ihm.. wird eins mit dem baum.. atmet kraft durch die blätter und saugt was er benötigt durch die wurzeln und atmet durch die blätter aus, was ihn belastet....

kraft und ruhe durchströmt seinen körper.. wird matt und müde.. und wie immer, wenn die angst weicht und er erschöpft einschläft auf dem sofa, sind seine letzten gedanken seine kinde,r die nachher wieder freudestrahlend neues zu erzählen haben und sein wecker wird ihn wie immer kurz vorher wecken, um dann mit dem mittagessen auf die beiden zwerge zu warten.... und der hoffnung.. die ängste irgendwann für immer besiegen zu können.. das woran er glaubt und hofft....

dies war mal seine vergangenheit, liegt jetzt ca 4 jahre zurück und die imaginationsübungen nach reddemann, die er zur rechten zeit kennengelernt hat und der umgang mit ihnen haben sein leben gerettet in dieser zeit, haben dazu geführt, diesen fürchterlichen trigger zu minimieren, haben dazu geführt, andere verknüpfungen und neue synapsen des gehirnes zu bauen zu fürchterlichen erlebnissen... positive verknüpfungen... positive erinnerungen... daran hat er all die jahre geglaubt und für gekämpft.. ein einsamer kampf, ein heftiger ja fast verzweifelter kampf.. den er da aber gewonnen hat....

... für seine kinder....und sich.. lebensqualität.... und dafür danke....

Schatten

Schatten



Sie trieben schon lange im Meer, er und seine zwei Kinder, eines rechts und eines links über Wasser haltend.

Es ging alles so schnell. gerade eben noch lachend und mit Vorfreude auf den Urlaub auf der Fähre, dann das Geschreie, die immer schneller werdende Schieflage des Schiffes, irgendwie schaffte er es , seine Kinder an beide Hände zu nehmen und in die Fluten zu springen, bevor das Schiff für immer im Meer versank.

Seine Hände wurden lahm aber verbissen hielt er die Köpflein seiner Kinder über Wasser und sprach ihnen immer wieder Mut zu, den er selbst so verzweifelt brauchte. denn er merkte, wie seine Kräfte immer weiter nachließen.

Immer wieder entglitt ihm eins seiner Kinder fast und versank gurgelnd im Meer aber er schaffte es immer wieder, schnell zupackend, den kleinen Kopf wieder über Wasser zu bekommen, aber wie lange noch konnte das gut gehen.

Nirgends ein Schiff, auch keine Rufe anderer vom Schiff, nur er, seine zwei kleinen Kinder und das Meer und egal wohin er schaute, nur Horizont und Wasser und über ihn die Sonne die quälend heiß auf ihren Köpfen brannte.

Die Kinder weinten und ängstliche blicke trafen ihn immer wieder und fest umklammerten ihn ihre kleinen Hände und die stille wurde nur durch ihr schweres Schnaufen oder Gehuste durchbrochen, wenn eins der Kinder wieder Wasser schluckte.

Und wieder entglitt ihm ein Kind, sein jüngster. wieder versuchte er panisch und hektisch nach ihm zu greifen, aber seine schnellen Bewegungen drückten sein anderes Kind unter Wasser das sich wiederrum panisch an ihm krallte und diesmal schaffte er es nicht, sein anderes Kind wieder an die Oberfläche zu bekommen und mit Todesängsten beobachtete wie der kleine Körper immer kleiner werdend im Meer versank.

Panik übermächtigte ihn, sollte er sein anderes Kind von sich stoßen und in Gefahr bringen und so vielleicht das eine zu retten und das andere zu opfern oder gar beide zu verlieren.
Mit starren Augen versank der kleine Körper unter ihm weiter und weiter, während das andere Kind sich an ihm fest krallte und von Ängsten gepeinigt schrie und strampelte und er sich von ihren Griffen zu befreien versuchte, ja um was...

Kontrolliertes Denken war nicht mehr möglich, gerade unter ihm führte sein eines Kind einen Todeskampf und es wurde schwarz....

Schwärze umgab sie, finsterste Dunkelheit, sie flohen vor jemanden, der sie mit einem Gewehr verfolgte und sie bis zum bitteren Ende jagte.

Sie hetzten durch einen Pfad von Stalagmiten, die hunderte von Metern hoch waren und ein Sturz wäre tödlich. Sie waren zu viert. Thomas sein Freund lief ganz hinten, vor ihm seine Tochter und direkt hinter ihm sein Sohn.

Immer wieder sprangen sie von einem Stalagmit zur nächsten, strauchelten oft, Gestein polterte immer wieder in die Tiefe und ab und an ertönte ein Schuss ihres Verfolgers und sein irres Gelächter.

Dann ein panischer Aufschrei. seine Tochter und er wirbelte herum und sah schreckensstarr, wie sie verzweifelt versuchte, ihre Balance wieder hinzubekommen und torkelnd halt suchte. sein Freund Thomas versuchte sie noch zu greifen, aber ehe jemand überhaupt reagieren konnte verschwand ihr kleiner Körper in die Tiefe und nach Sekunden ein Aufprall.

Er war wie gelähmt, entsetzen breitete sich aus, Panik und Ängste machten sich breit und ihm war es unmöglich auch nur zur kleinsten Bewegung.

Er sah wie sein Freund in die Tiefe kletterte und hoffte auf ein wunder, auf ihre Stimme von unten von seiner Tochter, dass es ihr gut ginge. dann erschient der Kopf von Thomas, kreidebleich und meinte, ihre letzten Worte wären gewesen, wo ist Papa....

Schweiß gebadet öffnete er die Augen. immer noch Dunkelheit die ihn umgab. sein Herz trommelte und er rang nach Atem. es dauerte Minuten, bevor er realisierte, dass er sich im Bett befand in seiner Wohnung.

Dann zog er seinen Pullover an und begab sich in das Kinderzimmer seiner Tochter und konnte sein Glück nicht fassen, wie sie so da lag, leicht atmend im Schlaf, lächelnd im Schlaf.

Er setzte sich über eine Stunde an ihr Bettchen und konnte sein Glück nicht fassen, wie sie so da lag, friedlich und sich sicher fühlend.

Dann begab er sich leise in das Zimmer seines Sohnes und setzte sich auch da auf den Boden und horchte glücklich dem schnorchelnden Geräuschen seines jüngsten.
Er gab ihm einen Kuss auf die Stirn und ging leise runter ins Wohnzimmer.

Sein Blick auf die Uhr sagte ihm, es sei 4.30 morgens und Sonntag und wieder hat er eine Nacht überstanden mit all diesen Bildern die ihn die Nächte begleiten.

Er machte sich einen Kaffee, ins Bett hatte er keine Lust mehr, setzte sich an seinen pc und fing an zu schreiben.

Er liebte diesen Tagesabschnitt. es war Sonntag und die Kinder würden noch lange schlafen und auch seine Freundin. er zündete sich eine Zigarette an und genoss den ersten Schluck Kaffee.

Und wie immer schrieb er dann eine Geschichte aus seinem Leben, denn diese Alpträume lies er immer an sich abblitzen und ergab sich nicht seiner Krankheit sondern schenkte sich ein leises vor sich hin grinsen, wie dumm doch manche Krankheiten sind und wie man ihnen begegnen kann... mit einem Lächeln dann, wenn es zählt, im realen und nicht, wenn die Schatten der Nacht ihn quälen wollten, dies hatte er gelernt.

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ich kenn mich hier noch nicht aus mit euren geflogenheiten und eurer nettikette. aber vorstellen sollte man sich doch mal, macht man(n) nix verkehrt, denke ich :-) bin josj, alias jürgen, 47 jahre alt, alleinerziehender vater von zwei kindern und schreibe gerne geschichten. kleines hobby, was ich mir leiste. habe sonderpädagogik studiert und bin jetzt verrentet. vorne weg, ich bin selbstbewußter legastheniker und überzeugter der "britischen kleinschrift" und deutschlehrer sind mir schon in der schule ein greul gewesen *g* ich schreibe gerne lustige, aber auch ernste geschichten, philosophische oder wissentschaftlich angehauchte geschichten, also ausgewogen wie das leben... habe gestern mal schon drei geschichten zum besten gegeben und danke für die ersten reaktionen. scheint bei euch friedlicher zu zugehen als in meiner letzten community, aber kritiker sind bei mir auch gerne gesehen.... so long und einen schönen sonntag euch allen

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