bin irgendwie noch ein Dinosaurier. ich rechne noch um von Euro auf D Mark, und auch Deutschland, da ist noch die Mauer in meinem Koppe.
Nicht das ich irgendwie in Ost - West denke und dabei Menschen bewerte, war zwei Jahre lang mit einer Ost Berlinerin zusammen, aber irgendwie ist diese Mauer noch da in mir.
Als Jugendlicher hab ich sie noch gesehen, in Berlin, war ein schlimmer Anblick oder die Nachrichten, wenn jemand bei der flucht starb. waren andere Zeiten.
Waren einmal mit der schule "drüben" eine Stasiemitarbeiterin Tourbegleiterin zeigte uns alles und passte haargenau auf, dass wir keinen Kontakt zu Bevölkerung bekamen.
mittags ging es dann in ein lokal mit zwei Eingängen, dachten uns nichts dabei und uns wurde die linke Tür aufgehalten. Drinnen war es rustikal eingerichtet und eine kleine Mauer durchzog den Raum, wir setzen uns an einen Tisch an diesem Mäuerchen und konnten gerade so rüber schaun, ganz gemütlich.
wir bestellten Schnitzel, oder Breuler, Würstchen oder Schweinebraten, war alles da, nur das Bier war sehr süßlich aber wir waren zufrieden.
dann setze sich jenseits der Mauer ein altes Pärchen an einem Tisch in der Nähe zu uns und lugte so rüber, was es denn so alles zum essen gäbe und um so zu wählen.
Dann kam der Ober zu ihnen und der Mann wollte auch diesen Braten.
barsch der Ober: "ham wa nicht"
dann verlangte der Mann das Schnitzel
und wieder rum " ham wa nicht"
ja was sie denn dann noch so hätten
" nur noch Würstchen mit Kartoffelsalat"
mir blieb das essen im Hals stecken und wir am Tisch sahen uns alle betreten an. war ein einschneidende Erfahrung.
Später, ich studierte in Oldenburg und wohnte aber bei meiner damaligen Freundin in Münden, fiel dann die Mauer, und wir grenznah erlebten den Einfall der Trabis, war eine tolle, lustige zeit.
unsere Professoren nahmen sehr schnell Kontakt zur Uni in Rostock auf, und ein zwei Wochen nach Mauerfall besuchten wir Kommilitonen in Rostock und schliefen bei ihnen und lernten sie sehr intensiv kennen, war sehr interessant.
Eines nachmittags, ich latschte mit einem freund so durch Rostock, stießen wir auf ein Gefängnis, dessen Türen offen waren und es muss fluchtartig verlassen worden sein. Überall lagen Ordner auf dem Boden, zerrissene Seiten und wir erkundeten dieses Gebäude mit mulmigen Gefühl. sahen fürchterliche Zellen und in Gedanken sahen wir Gefangene, die in diesen Gruften noch vor etwa zwei Wochen drinnen leben mussten, heftig.
Als Andenken nahm ich mir einen der Schlüssel mit von einer dieser Zellen. mit der Gewissheit, was dieser für so manchen Menschen in den Jahren zuvor hätte bedeuten können....
das was wir nämlich nie kennengelernt haben im Westen, Freiheit ohne Mauern.....und ich hoffe das bleibt so.....und verdammt sei diese Mauer in meinem Kopf, ich Dino
lg josj
...aber immer lebenswert
:-))
als bayer bin ich natürlich römisch katholisch getauft worden, gefragt hat mich keine, aber ausgetreten bin ich auch noch nicht.
als jugendlicher war ich sehr aktiv in der kirche, meßdiener.
wir hatten einen duften jungen kaplan und unternahmen viel miteinander, waren scherzeshalber seine leibgarde.
es war eine lebendige kirche, voller leben und viel gelächter. einmal, in einer messe "erbrach" eine kerze auf einmal ihren wachs und es hörte sich an, als würde ein mann am pissoir stehen und wir drei, also kaplan reese, thomas der andere meßdiener und ich standen kurz vor einem lachanfall. jeder biß sich auf die zunge, wir vermieden blickkontakte und schafften es halbwegs, die messe würdevoll zu beenden.
dann wurde kaplan reese versetzt und ein humorloser alter pfarrer erschien und behandelte uns mehr wie zwangsrekrutierte, war dann das ende meines meßdienerdaseins. und ich erkannte zum ersten mal, dass menschen die kirche mit leben füllten und nicht die kirche.
würde gerne wissen, was aus unserem kappi reese geworden ist....
na ja, geheiratet hab ich nicht in der kirche, frauke war konfessionslos und wir verzichteten auf gottes segen.
kirche wurde erst wieder aktuell, als unsere kinder zur welt kamen. frauke war erst gegen taufen, aber meine argumentation, man macht sich eher gedanken, auszutreten als irgendwo einzutreten hatte sie nichts entgegenzusetzen und der kompromiß war, da sie die katholische kirche für frauenfeindlich hielt, unsere tochter evangelisch taufen zu lassen
kostete dann viel überzeugungskraft bei der pastorin vor ort und viele hitzige diskusionen.....
bei unserem sohn ging es dann sehr rasch, frauke war schon schwer gezeichnet von ihrer erkrankung und wir ließen unseren sohn katholisch taufen.
dann starb meine frau, und besonders, wie sie starb... wäre mir gott da erschienen, ich hätte ihm in die fr..... schlagen können.
meine kirchenbesuche der letzen 10 jahr lassen sich an einer hand ablesen. beerdigungen meines vaters und dann meiner großmutter und tqante innerhalb eines halben jahres und die zwei kirchgänge zur einschulung meiner kinder, that's all.
vor ein paar monaten wurde meine tochter zur taufe des kindes einer freundin eingeladen und aus meinem " vielleicht" wurde irgendwie ein ja, warum auch immer, aber ich erkannte, es war ihr sehr wichtig. also fuhren wir dann die 160 km nach osnabrück.
mein höhepunkt des sonntags sollte dann am abend das fußballspiel sein.
dann waren wir in der kirche und ein relativ junger pastor zelebrierte eine vor lebenslust überschäumende predigt, voller leben, und menschlich von mensch zu menschen, gefiel mir sehr gut und erinnerte mich an meinen kaplan.
thema war liebe, familie, schutz und sicherheit und vertrauen.
er band die gemeinde ins geschehen mit ein und jeder war teil der messe.
nach der messe verdünnilisierte ich mich nach osnabrück zu mc doof und zu einem museum und lies das jungvolk alleine. als ich dann zurückkam, um meine tochter abzuholen, waren diese gerade auf einem spaziergang.
ich wurde eingeladen, solange bei kaffee und kuchen auf sie zu warten.
dazu muß man sagen, es handelte sich da um eine einrichtung für junge mütter, die lernen sollten, ihre kinder richtig aufzuziehen.
so saß ich mit zwei betreuern und einer jungen frau im rollstuhl und schlürfte so meinen kaffee, während die rollstuhlfahrerin sehr viel von sich erzählte, dass sie keinen e-rolli wolle, sich ihren eltern beweisen müßte usw usw. dabei bedachte sie auch mich mit blicken.
was mir erst auf dem rückweg klar wurde, sie redete auch mit mir, wollte als junge frau und mutter erkannt werden, die kämpfte für sich und ihr kind.
liebe, familie, schutz, sicherheit und vertrauen.....
gut das fußballspiel habe ich gesehen.. aber haften bleiben wird mir dieser sonntag wegen einem pastoren und einer jungen frau und mutter.....
wir kamen früher gut zurecht ohne handy und nervigen müttern, die pausenlos anriefen wo man sei, playstations oder web und chatten...
wir sind morgens ausm bett gesprungen, haben uns angezogen, ne schnitte gemacht und sind kauend zum nachbarn gegangen oder haben uns beim treffpunkt getroffen mit anderen aus dem dorf und waren den rest des tages verschwunden und erst der hunger trieb uns nach hause oder die finsternis.
bin in bayern groß geworden, in brannenburg/degerndorf mitten in den bergen, 5km von der österreichischen grenze entfernt im inntal. das dörfchen war überschaubar und egal welchen alters, man spielte miteinander.
wir gingen in die ställe, legten uns unter die kühe und tranken milch direkt vom erzeuger, "besuchten" die apfelbäume und kirschbäume der bauern und hielten uns feil, durst wurde am bächlein gestillt... man war autark...
bevor ich laufen konnte, stand ich schon auf skiern, bauten uns sprungschanzen um dann mit unseren schlitten halsbrecherisch und mit viel geschreie und blauen flecken dann zu schauen, wer am weitesten kam, schnitten die touris beim skifahren und nannten es versenken, wenn es sie zerlegte, bauten auf feldern im winter riesige festungsanlagen aus schnee und es entstanden riesige schneeschlachten..
besonders arg wurde es wenn es gegen die nachbarsdörfler ging.. au weija, schwer bewaffnet mit selbstgemachten speeren und pfeil und bogen ging es in die berge und wälder und auch da blieb kein auge unverfärbt ( einmal war es bei mir so schlimm, ich mußte eine augenbinde ein paar wochen tragen und war der held)
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Im sommer "ritten" wir kühe zu, setzen mal einen ganzen acker unter wasser als wir einen genialen staudamm bauten am bach... man gab das ärger...
.
zum fernsehen hatte man eigentlich keine zeit und wenn gab es lessy oder flipper in schwarz weiß und es wurde dabei grundsätzlich geheult. später kam dann raumschiff enterprise und der zweikampf mit vater und seiner sportschau.....
war eine schöne zeit, und ich denke immer wieder gerne zurück an meine berge und einer zeit wo man noch kind sein durfte.
ich wohne mit meinen kindern auch wieder auf einem dorf mitten im walde und meine kinder haben das glück noch ähnlich aufwachsen zu können wie ich früher. vielen ist das nicht mehr vergönnt und das ist schade in unserer teletabbizeit voll computern und technik....
meine berge besuche ich fast noch jedes jahr, aber das dorf hat sich verändert, stark verändert.
der riesige acker, den wir unter wasser gesetzt haben und schlachten ausgefochtet haben, ist jetzt eine riesige siedlung von einfamilienhäusern.
aber den St. Margarethen gibt es noch und ist unangetastet mit seinem idiotenhügel, wo die touris skifahren gelernt haben und wohl immer noch lernen, den biberhügel und die berge ringsrum, wie wendelstein und riesenkopf....
ein schöner flecken erde und teil meiner kindheit....
kann mich noch erinnern, jenni sollte das erste mal bei einer freundin übernachten... zwei stunden später mußte ich ein heulendes bündel kind wieder abholen, dass mich dann fest umklammerte
.... war doch erst gestern.
dann klappte das mit den übernachtungen irgendwann, aber empörung, wenn ich abends nicht pünktlich um 19 uhr anrief.
jetzt ein kurzer anruf, papa darf ich übernachten bis sonntag und dann tage lang nix zu hören... mhhhh sie anrufen geht ja schlecht, nicht gut fürs image.
kann ja froh sein, dass ich als cooler papa gelte und wir auch oft übernachtungsgäste haben, die gerne vorbeikommen.....
früher meinte meine tochter, wenn ich groß bin heirate ich dich..... mhhhh
vorletztes jahr... wenn ich ausziehe bleib ich in deiner nähe,,,,, mhhhhh
dieses jahr... paaaaapaaaaaaa kann ich denn auch in der usa studieren ....aha
sie werden flügge.... und es geht rasend schnell.....
nachtrag:
mein kurzer,12 jahre alt, hat gestern für seine angebetete blumen gekauft. kam gerade nach hause.
hat ihr vor versammelter mannschaft in der schule die blumen stolz überreicht. ganz schön mutig der kleine. drück dem kleinen chameur feste die daumen....:-))
paßt irgendwie ....
wie ich meine frau kennengelernt habe bzw wie sie mich rumbekommen hat, habe ich ja schon beschrieben und auch wie sie meine schwächen benutzt hat um mich zu formen. ist aber auch nie eine einbahnstraße gewesen. auch sie entwickelte sich durch mich.. nicht immer zum guten.
als ich sie kennenlernte und mich damit befasste, dass es vielleicht mehr werden könnte, stellte ich für mich fest, dass wir eigentlich garnicht so zusammen passen würden.
frauke kam aus einer reichen familie und das sah man ihr auch an. piekfeine teuere klamotten und gestilt bis zum geht nicht mehr, aber so richtig... also schon geschmackvoll den gegebenheiten angepaßt, so zb korrekte studententracht mit palästinenserschal, pullover und so wat.... aber nur vom feinsten und besten. markenjeans, pullover von bester wolle und als ich mit ihr zur disse mal wollte, war alleine die lederjacke mehr wert als mein auto.. was nun aber auch nicht viel bedeutete.
ich dagegen, absoluter schlunzstudent mit uraltklamotten. mußte mein studium selbst finanzieren. lebte immer vom hand in den mund und mal nen 10 euro sonderangebotspullover war eine ausgabe, die ich monatelang plante.
das konnte nicht passen war meine meinung, war nisch meine welt.
in all den jahren entbrannte dann auf dieser ebene auch ein zärtlicher liebevoller erziehungswettkampf. ich wurde ohne es zu merken in den nächsten jahren halbwegs zivilisiert.
ich erkannte zb, dass man selbst uraltklamotten so kombinieren konnte, dass sie zusammen paßten wow.... mein verschrobener drei oder mehrtägiger bart kultivierte sich mehr und mehr und nach mehrjährigen ringen trug ich dann auch mal einen niegelnagen neuen von ihr ausgesuchen pullover ( weiß noch mit bärchen drauf). meine haarpracht empfing strukturen, zumindestens in der öffentlichkeit zeigte ich langsam spuren von vorzeigbarkeit.
wo sie sich aber die zähne ausbiß war das thema krawatte... in all den jahren schaffte sie es nicht, dass ich mir auch nur eine umband.... selbst auf unserer hochzeit nicht..
da fanden wir einen tollen kompromiß.eigentlich meinte ich, wir könnten ne unkomplizierte hochzeit machen.. so mit jeans und hemd.. mhhhh. sie überraschte mich im urlaub in meinem heimatdorf brannenburg in bayern damit, dass sie sich ein bayrisches trachtenkleid kaufte, als norddeutsche, um es als brautkleid zu tragen, ich war hin und weg...
der nächste schritt von ihrerer seite war dann, dass ich mir doch immer einen trachtenanzug gewünscht hätte und das würde doch ganz toll passen.. wow.... und dann kam die ganze raffinesse meiner frau zur geltung aber auch ihre liebe... sie wüßte ja dass ich was gegen krawatten hätte aber guck mal liebling, diese bayrischen lederkordeln sähen doch super aus zum anzug.... schachmatt.... wie konnte ich da wiedersprechen.... also latschte ich doch zum altar mit so nem halben ding rum....
aber wie gesagt auch ich wirkte auf sie ein.. meinetwegen negativ..... also wie gesagt in der öffentlichkeit entwickelte ich mich langsam dahin, das man mich halbwegs vorzeigen konnte, aber im privaten lebte ich meine schlunzart wie gehabt aus..
eines tages, wir machten unseren täglichen spaziergang mit unserem hund, ich in uralt regenjacke, jogginghose und alten hemd und verwesenden turnschuhen.. also wohlfühltemperatur.... also wir gingen da so hand in hand.... auf einmal betrachtete ich meine frau genauer.. in einer uraltjacke, zerfedderten jogginghose und .. ach was ich mußte auf einmal tierisch lachen, laut lachen und versuchte zu erklären warum....und als sie es begriff, fing sie auch an zu lachen und jabste nur, was für ein schlechter umgang ich für sie wäre....
in gedenken von uns dreien zum valentinstag :-)
wer schon mal in der usa war oder filme gesehen hat, service wird da groß geschrieben, absolut. der gast ist könig, wenn nicht sogar kaiser.
hat aber auch seinen preis, wer das kennt. beim essen zb immer trinkgeld, gibt da sogar ne formel, wer sich auskennt. besonderen komfort erfährt man... wenn man sogar vorher einen "vorschuß" hinblättert", mal so als tip.
wer länger in der usa ist, merkt an sich selbst, dass sich dieses system verselbstständigt und wenn man essen geht, nachschaut, ob man sich das trinkgeld dabei überhaupt leisten kann :-)
auf jedenfall, wenn man als armer student da unterwegs ist.
war ja für mehrere monate drüben, so als bildungsreise um amerikanische freizeitcamps kennenzulernen, und in einem intergrativen camp war ja sogar ein praktikum über mehrere wochen ausgehandelt worden ( der arme kerl, der uns unbedingt wolte, mußte sich einen abschuften, von wegen arbeisterlaubnis)
gut, soweit.. aaaaaaber
wir waren drüben mit eigenem wagen unterwegs, nen kleinen pickup, ford, schwarz, hatte sogar knüppelgangschaltung, einen campinghaufsatz, billigst erstanden, weil der verkäufer sich als freund entwickelte, ungelogen...
seis drum. wir hatten einen genialen untersatz und nach der tour auch schon einen abnehmer dafür und so quasie umsonst.billiger geht nisch....
wir waren gerade in texas unterwegs, als wir bemerkten, dass unsere pritsche immer sehr heiß wurde und machten uns sorgen.
also flux in der einöde eine fordwerkstatt gefunden. den wagen abgestellt, und ein bediensteter, günstig begleidet, öffnete uns die türe höflich. erst wollte ich ihm dafür etwas in die hand drücken, so als reflex, besann mich aber, in der hoffnung, gut bedient zu werden.
wir erzählten ihm dann kurz unser problem, der "meister" des hauses schmiß sich umgehenst unter unseren wagen und der freundliche herr unterhielt uns kurzweilig.
erst war er überrascht, dass wir von virginia so weit mit dem auto unterwegs wären, merkte dann aber schnell, wir seien deutsche... wie so oft in den usa, entweder man war als soldat bei uns, kennt jemanden, der als solcher da war usw... das thema, dass man bei uns so schnell fahren kann wie man will wurde auch sofort als wissen gezeigt, etwas was bekannter ist als die lage, deutschland, smalltalk eben.
nebenbei wurde uns dann eine sehr wertvolle oldtimersammlung gezeigt, die ich ehrlich bestaunte und bestaunen mußte, wobei ich langsam das gefühl bekam, jemanden böse verkannt zu haben und dies steigerte sich bis dahin, bis ich erfuhr, die ganze zeit mit dem chef des laden zu korespondieren.
während der meister nebenbei bemerkte, ein schutzblech hätte sich gelöst und wäre ersetzt worden, wurden wir zum esse eingeladen mit der bitte auch zu übernachten und er würde auch freunde einladen und es wäre dann ein kleines fest...
meine freundin und ich schauten uns kurz an, im hinterkopf einen wichtigen termin morgen wahr nehmen zu müssen oder dieses gastfreundliche geschenk ehrlich anzunehmen... lehnten dann aber dann doch ab.
es wurde mit einem liebenswürdigen lächeln quitiert, auf die fragem was wir zu bezahlen hätten, meinte er nur lächelnd, ob er uns rausschmeißen müßte... ein händedruck in verbundenheit, einen netten menschen getroffen zu haben, trennten sich unsere wege, und er blieb mir in erinnerung, hat eine spur hinterlassen, bei mir....
auch menschen in der usa und viele solche dort getroffen.
lg josj
ich kenn mich hier noch nicht aus mit euren geflogenheiten und eurer nettikette.
aber vorstellen sollte man sich doch mal, macht man(n) nix verkehrt, denke ich :-)
bin josj, alias jürgen, 47 jahre alt, alleinerziehender vater von zwei kindern und schreibe gerne geschichten. kleines hobby, was ich mir leiste.
habe sonderpädagogik studiert und bin jetzt verrentet.
vorne weg, ich bin selbstbewußter legastheniker und überzeugter der "britischen kleinschrift" und deutschlehrer sind mir schon in der schule ein greul gewesen *g*
ich schreibe gerne lustige, aber auch ernste geschichten, philosophische oder wissentschaftlich angehauchte geschichten, also ausgewogen wie das leben...
habe gestern mal schon drei geschichten zum besten gegeben und danke für die ersten reaktionen. scheint bei euch friedlicher zu zugehen als in meiner letzten community, aber kritiker sind bei mir auch gerne gesehen....
so long und einen schönen sonntag euch allen
josj
leicht umschmeichelt der laue wind sein gesicht und lies kleine wellen auf dem see tanzen. im hintergrund hörte man das leichte kratzen und gurgeln des bootes am steg, sonst herrschte stille die ihn umschloß und er öffnete blinzelnd seine augen und genoß den anblick des ansteigenden morgens.
im hintergrund die berge die an den spitzen noch schnee trugen, gülden eingetaucht im sonnenaufgang hinter den bergen und einen schönen tag versprachen.
langsam began das erste zaghafte zwitschern der vögel die stille zu durchdringen und im hintergrund ruft ein einzelner uhu.
die wälder waren noch in einem tiefen schwarz eingehüllt und leichte nebelschwaden zogen über den see und tauchten das bild in eine geheimnisvolle märchenlandschaft.
es war ein vollkommender morgen, der tief in seinem inneren geborgenheit und ruhe brachte nach der ich sich so sehnte und er schloß wieder genüßlich die augen um dieses bild in seinen erinnerungen zu verankern, während der leichte wind weiter umschmeichelte.
frieden, ruhe, wohltuende einsamkeit, der perfekte morgen.
wem das einsame im bild stört, ich bin single und gerne bereit, es in zweisamkeit zu verändern...
sie kamen in wellen.... difus und von überall strömten sie auf ihn ein.. ängste.. aber noch auszuhalten... er schmierte weiter die frühstücksbrote seiner kinder .. achtsam wie er es gelernt hat. erdnußbutter wurde fein langsam auf die brote verteilt, eine scheibe wurst, salat und majonäse... so wie sie es lieben. im hintergrund lustiges geprabbel. ein schmerzliches lächeln überzog sein gesicht.
es war wie immer, immer morgens um ca 7 uhr kamen diese ängste und wuchsen dann ins unermäßliche, aber auch heute schaffte er es, dies vor den kindern zu verheimlichen... er gab beiden einen kuß auf den weg und sie zogen lachend von dannen in den kindergarten.
wieder hatte er die ersten wogen überstanden, aber er wußte, das schlimmste steht ihm noch bevor.
schnell räumte er die lebensmittel in den kühlschrank, räumte den tisch auf und verstaute das geschirr in die spülmaschine... die angstwellen noch ignorierend können.
dann schleppte er sich wie jeden morgen auf das sofa, zog die decke bis ans kinn und fing an zu imaginieren, wir er es gelernt hatte.. seine hoffnung und seine waffe, um auch heute wieder überleben zu können und nicht zu verbrennen.
die ängste wurden stärker, kamen in immer neuen wellen, lösten bauchschmerzen aus und lähmten seine gedanken.
entschlossen schloß er die augen, versuchte sich zu konzentrieren.. die beobachterübung.. er versuchte sich zu konzentrieren, sich daliegen zu sehen auf dem sofa... ein einstudiertes ritual... die augäpfel bewegten sich nach recht. daumen und mittelfinger berührten sich und er sprang.. sah sich da von oben selbst auf dem sofa liegen...und entrann so den ängsten, fürs erste.
er mußte schnell sein, achtsam, seinem ampelsystem vertrauen... immer bereit zu sein zu springen, wenn die angstwellen ihn erreichten. denn das würden sie. nie in den roten bereich gelangen.. dem horror... immer konzentriert... und wieder sprang er, bevor die ängste ihn zu übermannen drohten.... in die beobachter der beobachter rolle....konzentriert. voller kraft und den ängsten immer einen sprung vorraus...aber voller angst den nächsten sprung nicht zu schaffen.. kraftlos in den roten bereich zu gelangen... den ängtsen, die verbrennen.. alles und jeden...
nein... und sprung, noch gerade rechtzeitig.. nicht ablenken lassen... reinfühlen, achtsam.... gelb- orange... sprung....
reinfühlen, achtsam atmen....hat er zeit für eine pause... sprung in die sichere welt seiner welt und ausruhen.. der sichere ort, berge um ihn lassen nichts herein was er nicht will.. auch nicht die ängste? momentan hält die grenze und er gönnt sich die ruhe, die ihn umgibt.... in dieser imaginierten welt sind seine freunde... seine kinder und seine verstorbene frau.. seine kinder spielen im hintergrund mit ihrer mama... nie geht er hin und stört dieses miteinander, genießt nur diese nähe....diesen frieden...
im sicheren ort sind auch seine inneren helfer verankert, ghandalf die weisheit und sein ratgeber und die hobbits, seine kleinen mitkämpfer die ihm in der not den rücken frei halten... noch hat er zeit, die grenzen halten und er kann die ruhe in sich genießen... kraft tanken bis zur nächsten konfrontation...
doch dann muß er springen.. beobachterübung, nie darf die angst die grenzen überspülen zu seinem sicheren ort.. seinem ruhepool... den er so dringend brauch im kampf gegen die angst.. keine zeit zum baum zu gehen. kraft aufzufüllen... orange... fast rot... gerade noch rechtzeitig entzieht er sich dem feuer das ihn zu verbrennen droht...
und nie die konzentration verlieren.... mut und kraft darf nicht verloren gehen.... wiederstand.. keine aufgabe.... und sprung weiter in die bobachtungssituation... in die.. nicht mehr zu zählenden....
sekunden werden zu minuten und dann zu stunden in seinem einsamen kampf gegen das verbrennen..... und die angstwellen werden seltener verlieren an kraft... und er weiß.. auch diesen morgen hat er wieder überstanden... diesen gewaltigen trigger überstanden.... langsam geht er in den sicheren ort zurück.... erfreut sich an die menschen, die ihn dort umgeben, die hobbits die ihm zunicken, ghandalf der ihm seine hand auf die schulter legt.... und die ermattung.. die ihn übermannt nach seinem wieder erfolgreichen kampf....
schnell noch zum baum.... spürt die nähe des baumes und desssen kraft, verschmelzt mit ihm.. wird eins mit dem baum.. atmet kraft durch die blätter und saugt was er benötigt durch die wurzeln und atmet durch die blätter aus, was ihn belastet....
kraft und ruhe durchströmt seinen körper.. wird matt und müde.. und wie immer, wenn die angst weicht und er erschöpft einschläft auf dem sofa, sind seine letzten gedanken seine kinde,r die nachher wieder freudestrahlend neues zu erzählen haben und sein wecker wird ihn wie immer kurz vorher wecken, um dann mit dem mittagessen auf die beiden zwerge zu warten.... und der hoffnung.. die ängste irgendwann für immer besiegen zu können.. das woran er glaubt und hofft....
dies war mal seine vergangenheit, liegt jetzt ca 4 jahre zurück und die imaginationsübungen nach reddemann, die er zur rechten zeit kennengelernt hat und der umgang mit ihnen haben sein leben gerettet in dieser zeit, haben dazu geführt, diesen fürchterlichen trigger zu minimieren, haben dazu geführt, andere verknüpfungen und neue synapsen des gehirnes zu bauen zu fürchterlichen erlebnissen... positive verknüpfungen... positive erinnerungen... daran hat er all die jahre geglaubt und für gekämpft.. ein einsamer kampf, ein heftiger ja fast verzweifelter kampf.. den er da aber gewonnen hat....
... für seine kinder....und sich.. lebensqualität.... und dafür danke....
Schatten
Sie trieben schon lange im Meer, er und seine zwei Kinder, eines rechts und eines links über Wasser haltend.
Es ging alles so schnell. gerade eben noch lachend und mit Vorfreude auf den Urlaub auf der Fähre, dann das Geschreie, die immer schneller werdende Schieflage des Schiffes, irgendwie schaffte er es , seine Kinder an beide Hände zu nehmen und in die Fluten zu springen, bevor das Schiff für immer im Meer versank.
Seine Hände wurden lahm aber verbissen hielt er die Köpflein seiner Kinder über Wasser und sprach ihnen immer wieder Mut zu, den er selbst so verzweifelt brauchte. denn er merkte, wie seine Kräfte immer weiter nachließen.
Immer wieder entglitt ihm eins seiner Kinder fast und versank gurgelnd im Meer aber er schaffte es immer wieder, schnell zupackend, den kleinen Kopf wieder über Wasser zu bekommen, aber wie lange noch konnte das gut gehen.
Nirgends ein Schiff, auch keine Rufe anderer vom Schiff, nur er, seine zwei kleinen Kinder und das Meer und egal wohin er schaute, nur Horizont und Wasser und über ihn die Sonne die quälend heiß auf ihren Köpfen brannte.
Die Kinder weinten und ängstliche blicke trafen ihn immer wieder und fest umklammerten ihn ihre kleinen Hände und die stille wurde nur durch ihr schweres Schnaufen oder Gehuste durchbrochen, wenn eins der Kinder wieder Wasser schluckte.
Und wieder entglitt ihm ein Kind, sein jüngster. wieder versuchte er panisch und hektisch nach ihm zu greifen, aber seine schnellen Bewegungen drückten sein anderes Kind unter Wasser das sich wiederrum panisch an ihm krallte und diesmal schaffte er es nicht, sein anderes Kind wieder an die Oberfläche zu bekommen und mit Todesängsten beobachtete wie der kleine Körper immer kleiner werdend im Meer versank.
Panik übermächtigte ihn, sollte er sein anderes Kind von sich stoßen und in Gefahr bringen und so vielleicht das eine zu retten und das andere zu opfern oder gar beide zu verlieren.
Mit starren Augen versank der kleine Körper unter ihm weiter und weiter, während das andere Kind sich an ihm fest krallte und von Ängsten gepeinigt schrie und strampelte und er sich von ihren Griffen zu befreien versuchte, ja um was...
Kontrolliertes Denken war nicht mehr möglich, gerade unter ihm führte sein eines Kind einen Todeskampf und es wurde schwarz....
Schwärze umgab sie, finsterste Dunkelheit, sie flohen vor jemanden, der sie mit einem Gewehr verfolgte und sie bis zum bitteren Ende jagte.
Sie hetzten durch einen Pfad von Stalagmiten, die hunderte von Metern hoch waren und ein Sturz wäre tödlich. Sie waren zu viert. Thomas sein Freund lief ganz hinten, vor ihm seine Tochter und direkt hinter ihm sein Sohn.
Immer wieder sprangen sie von einem Stalagmit zur nächsten, strauchelten oft, Gestein polterte immer wieder in die Tiefe und ab und an ertönte ein Schuss ihres Verfolgers und sein irres Gelächter.
Dann ein panischer Aufschrei. seine Tochter und er wirbelte herum und sah schreckensstarr, wie sie verzweifelt versuchte, ihre Balance wieder hinzubekommen und torkelnd halt suchte. sein Freund Thomas versuchte sie noch zu greifen, aber ehe jemand überhaupt reagieren konnte verschwand ihr kleiner Körper in die Tiefe und nach Sekunden ein Aufprall.
Er war wie gelähmt, entsetzen breitete sich aus, Panik und Ängste machten sich breit und ihm war es unmöglich auch nur zur kleinsten Bewegung.
Er sah wie sein Freund in die Tiefe kletterte und hoffte auf ein wunder, auf ihre Stimme von unten von seiner Tochter, dass es ihr gut ginge. dann erschient der Kopf von Thomas, kreidebleich und meinte, ihre letzten Worte wären gewesen, wo ist Papa....
Schweiß gebadet öffnete er die Augen. immer noch Dunkelheit die ihn umgab. sein Herz trommelte und er rang nach Atem. es dauerte Minuten, bevor er realisierte, dass er sich im Bett befand in seiner Wohnung.
Dann zog er seinen Pullover an und begab sich in das Kinderzimmer seiner Tochter und konnte sein Glück nicht fassen, wie sie so da lag, leicht atmend im Schlaf, lächelnd im Schlaf.
Er setzte sich über eine Stunde an ihr Bettchen und konnte sein Glück nicht fassen, wie sie so da lag, friedlich und sich sicher fühlend.
Dann begab er sich leise in das Zimmer seines Sohnes und setzte sich auch da auf den Boden und horchte glücklich dem schnorchelnden Geräuschen seines jüngsten.
Er gab ihm einen Kuss auf die Stirn und ging leise runter ins Wohnzimmer.
Sein Blick auf die Uhr sagte ihm, es sei 4.30 morgens und Sonntag und wieder hat er eine Nacht überstanden mit all diesen Bildern die ihn die Nächte begleiten.
Er machte sich einen Kaffee, ins Bett hatte er keine Lust mehr, setzte sich an seinen pc und fing an zu schreiben.
Er liebte diesen Tagesabschnitt. es war Sonntag und die Kinder würden noch lange schlafen und auch seine Freundin. er zündete sich eine Zigarette an und genoss den ersten Schluck Kaffee.
Und wie immer schrieb er dann eine Geschichte aus seinem Leben, denn diese Alpträume lies er immer an sich abblitzen und ergab sich nicht seiner Krankheit sondern schenkte sich ein leises vor sich hin grinsen, wie dumm doch manche Krankheiten sind und wie man ihnen begegnen kann... mit einem Lächeln dann, wenn es zählt, im realen und nicht, wenn die Schatten der Nacht ihn quälen wollten, dies hatte er gelernt.